Berechnen - Nachhaltigkeit beginnt für uns im Detail

Als Basis für unser Nachhaltigkeitsengagement berechnen wir jedes Jahr unsere Co2-Emissionen in allen drei Scopes des Greenhouse Gas Protocol. So werden neben dem Facility Management, der Mobilität und dem Bürobedarf auch die Ein- und Ausgangslogistik, die Verpackung und die Vormaterialien aller hergestellten Produkte mit in die Berechnung einbezogen.

CO₂-Fußabdruck: Wir ziehen Bilanz

CO2-Emissionen bezeichnen Treibhausgase, die durch die Verbrennung verschiedener kohlenstoffhaltiger Materialien wie Kohle, Diesel, Holz oder Flüssiggas entstehen. Im Zuge dieser Prozesse kommt es zu einem Ausstoß von hohen Mengen an CO2 (Kohlendioxid), das sich in der Erdatmosphäre in stetig wachsender Konzentration anreichert. CO2-Emissionen sind wesentlich am sogenannten Treibhauseffekt beteiligt.

Die CO2-Bilanz für unser gesamtes Unternehmen, der Corporate Carbon Footprint (CCF), wurde in Zusammenarbeit mit den Experten von ClimatePartner erstellt. Bei der Berechnung war es uns besonders wichtig, die Verbrauchsdaten so genau wie möglich zu erfassen. So haben wir z. B. die Emissionen unseres Fuhrparks über den Kraftstoffverbrauch berechnet. Diese Verbrauchsdaten wurden dann mit den offiziellen Emissionsfaktoren multipliziert, um die CO2-Emissionen zu errechnen. Wir freuen uns, auch von unseren Lieferanten immer mehr Primärdaten zu Emissionsfaktoren zu den von uns bezogenen Materialien zu erhalten. Um absolut sicher zu gehen, wurde außerdem ein Sicherheitsaufschlag von 10 % dazugerechnet. Der Product Carbon Footprint (PCF), den wir für einige Produkte berechnet haben, betrachtet unter Berücksichtigung der drei Scopes alle relevanten Faktoren.

Scope 1 – Direkte Emissionen

Diese CO2-Emissionen entstehen direkt in unserem Unternehmen und können von uns gesteuert werden. Darunter fallen die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Heizöl in Heizanlagen sowie der Kraftstoffverbrauch durch unseren Fuhrpark, zu dem neben Pkw für Außendienstmitarbeiter auch unsere eigenen Lkw und Gabelstapler im Lager zählen. Zusätzlich werden die CO2-Emissionen aus Produktionsanlagen und aus chemischen und physikalischen Prozessen, die z. B. bei der Lackierung oder Beschichtung entstehen, sowie die Kältemittelleckagen aus Klimaanlagen einbezogen.

Scope 2 – Indirekte Emissionen

Die indirekten CO2-Emissionen entstehen durch externe Energieversorger durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Produktion von Strom, Fernwärme und -kälte sowie Dampf. Mit dem Umstieg auf 100 % bezogenem Ökostrom, bei dem im Scope 2 keine CO2-Emissionen entstehen, haben wir bereits heute das Null-Tonnen-CO2-Ziel in Scope 2 erreicht.

Scope 3 – Indirekte Emissionen aus der Wertschöpfungskette

CO2-Emissionen die nicht der direkten unternehmerischen Kontrolle unterliegen, werden in Scope 3 ausgewiesen. Diese für uns relevanten Emissionen entstehen in der vor- und nachgelagerten Lieferkette und werden ebenfalls von uns mitberücksichtigt. Das umfasst zum einen alle Emissionen, die bei der Gewinnung sowie Herstellung der Rohstoffe und Vormaterialien entstehen, die wir weiterverarbeiten bzw. nutzen. Zum anderen sind darin auch die Emissionen für Lieferungen im Zusammenhang mit unseren Produkten enthalten, die nicht mit Fahrzeugen unseres eigenen Fuhrparks erfolgen. Dazu zählen z. B. die Lieferung unserer Produkte zu Kunden sowie deren Rückführung in den Wertstoffkreislauf am Produktlebensende.

Mit dem freiwilligen Einbezug des Scope 3 übernehmen wir auch die Verantwortung für alle in der Wertschöpfungskette vor- und nachgelagerten Emissionen. Der größte Anteil unseres CO2-Fußabdrucks sind eingekaufte Rohstoffe, da die meisten dieser Rohstoffe noch nicht CO2-neutral zu beziehen sind.

 

Pariser Klimaabkommen – Diese Ziele sind uns besonders wichtig

Am 12.Dezember 2015 wurde das Pariser Klimaabkommen als Nachfolger Kyoto-Protokolls geschlossen. 195 Staaten und die europäische Union haben den Vertrag unterschrieben und sich auf viele Klimaschutzziele geeinigt.

Diese Ziele sind uns besonders wichtig:

  • Die Erderwärmung von maximal 1,5 °C wird weltweit als gerade noch erträgliches Maß der globalen Erwärmung angestrebt.
  • 2050 soll der Netto-Ausstoß von Treibhausgasen für eine CO2-neutrale Weltwirtschaft bei Null liegen.
  • 5 Jahre beträgt der Abstand, in dem nationale Reduktionspläne neu vorgelegt, sukzessive verschärft und an den Technologiefortschritt angepasst werden müssen.

Greenhouse Gas Protocol – Berechnung nach internationalen Standards

Unsere CO2-Bilanz haben wir nach dem durch das World Resources Institute (WRI) und den World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelte Greenhouse Gas Protocol (GHG) berechnet. Dieser international weit verbreitete Rechnungslegungsstandard für Treibhausgase beachtet fünf grundlegende Prinzipien:

Relevanz: Alle wesentlichen Emissionsquellen werden bei der Erstellung des Corporate Carbon Footprint (CCF) berücksichtigt und sollen bei der Entscheidungsfindung innerhalb und außerhalb des Unternehmens dienen.

Vollständigkeit: Alle relevanten Emissionsquellen innerhalb der Systemgrenzen müssen berücksichtigt werden.

Konsistenz: Zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse in den folgenden Jahren werden die Bilanzierungsmethoden und Systemgrenzen festgehalten. Potenzielle Änderungen der Methodik und Systemgrenzen müssen benannt und begründet werden.

Genauigkeit: Verzerrungen und Unsicherheiten sollen so weit wie möglich reduziert werden, damit die Ergebnisse eine solide Entscheidungsgrundlage bieten.

Transparenz: Die Ergebnisse sollen transparent und eindeutig nachvollziehbar dargestellt werden.